Friedrich Franz von Unruh

deutscher Schriftsteller; Pazifist; Werke u. a.: "Nationalsozialismus" (1931), "Der innere Befehl", "Liebe wider Willen", "Die Heimkehr", "Ehe die Stunde schlug" (Autobiographie); Bruder von Fritz von Unruh

* 16. April 1893 Berlin

† 16. Mai 1986 Merzhausen bei Freiburg/Br.

Wirken

Friedrich Franz von Unruh war der Sohn eines preußischen Generals. Seine Mutter stammte aus Baden. Er war der jüngere Bruder des Dramatikers und Erzählers Fritz von Unruh (1885-1970; s.dort), dessen literarischer Mitstreiter er auch am Anfang seines schriftstellerischen Schaffens gewesen ist.

U. trat mit 11 Jahren in das Kadettenkorps ein und wurde Offizier. Während des ersten Weltkrieges war er - zuletzt als königl. preuß. Hauptmann - Kompanieführer. Die Folgen einer schweren Verwundung, mehr noch der Zusammenbruch der deutschen Armee veranlaßten ihn, den Abschied zu nehmen. Es folgten schwere Jahre als Werkstudent der Geschichte, Philosophie und Naturwissenschaften an verschiedenen Universitäten und zeitweise Anstellung in einem industriellen Werk. Von 1924-32 wirkte er als Journalist, anschließend als freier Schriftsteller.

Mit seinen frühen Essays "Gesinnung" (24) und "Stufen der Lebensgestaltung" (28) erwies sich U. als Mitstreiter seines dem Pazifismus verschworenen Bruders Fritz im Kampf gegen den Krieg und forderte mit ...